Ich stehe kurz vor der Geburt meines 3. Kindes innerhalb von 3,5 Jahren und irgendwie ist es mir ein Bedürfnis, meine Gedanken mit euch zu teilen.

Auch wenn die Geburten so knapp hintereinander sind, ist es jedes Mal wieder eine neue Erfahrung und die Gedanken rund um DAS Ereignis haben sich wohl auch nicht so sehr verändert.

    • Wie wird es werden, wie lange wird es dauern,
    • wie schmerzhaft ist es dann tatsächlich,
    • schaffe ich es ohne Schmerzmittel,
    • wird es eine Spontangeburt, etc.

Viele sagen

„Du weißt ja jetzt schon was auf dich zukommt …

und das wird beim 3. ein Spaziergang“

Das kann ich so ehrlich gesagt nicht unterschreiben, denn bis jetzt war es jedes Mal anders. Das einzige was „einfacher“ ist:

1.) Ich weiß, dass ich selbst bestimmen kann und darf, wie ich mein Baby zur Welt bringen will.
Und ich bin bei meinen beiden Geburten davor bestärkt worden, dass ich zu jeder Zeit der Geburt weiß, was meinem Baby und mir gut tut. Dadurch kann ich besser und klarer kommunizieren, was ich will und brauche.

2.) Wehen sind stark – aber ich bin stärker
Das ist wohl ein Mantra das ich mir gerade in den letzten Tagen immer wieder vor Augen halte. Denn die Senkwehen sind diesmal schon sehr besonders. Ich spüre ganz gut wie sich der kleine Schatz auf die Reise ins Leben begibt. Wir sind gut miteinander verbunden und ich weiß auch wie anstrengend das für uns beide ist. Umso mehr freue ich mich auf den Moment, wenn wir es geschafft haben und er dann endlich in meinen Armen liegt und wir unsere Haut spüren.
Der Zauber der nach der Geburt herrscht, ist einfach unbeschreiblich. Nichts was man in Worten beschreiben kann – einfach nur magisch und zauberhaft.

Wenn du gerade Erstgebärende bist und dich gerade fragst, ob es wirklich so weh tut.
Es gibt natürlich unterschiedliche Typen und Schmerztoleranzen – aber ganz ehrlich, es tut weh, aber das „Danach“ ist einfach die wundervollste Entschädigung. 😉 Aber ob du nun eine spontane Geburt hattest, eine PDA oder Kaiserschnitt, lass dich darin nicht beirren, es ist ein Kraftakt und ein Wunder das du vollbringst.

Für mich persönlich ist jede Frau die ein Kind zur Welt gebracht hat, eine Heldin.

Denn sie hat Leben geschenkt und ist dabei vermutlich an ihre Grenzen gegangen. Die Mutter Natur hat uns für diesen Akt mit einer besonderen Kraft ausgestattet, die uns dabei unterstützt. Darauf dürfen wir vertrauen.

Was mir aber auch bei meinen Geburten bewusst geworden ist, ist die Tatsache, dass der Partner bzw. die Begleitung im Kreissaal eine ganz wichtige Rolle hat. Alleine mit der Hebamme die Geburt zu verbringen, kann ich mir für mich sehr schwer vorstellen.
Die Person die einen in den Kreissaal begleitet, sollte auf alle Fälle ein Herzensmensch sein, der mit dem vollen Vertrauen ausgestattet ist. Denn es gibt Situationen wo es entscheidend ist, dass man dann Eines ist.

Dazu vl. ein paar Tipps bzw. Anekdoten dazu:

Du bist der best Buddie an Muddies Seite 😉
Das heißt du machst das was sie sagt – Glaube mir das ist am Harmonischten.
Auch wenn ich sonst von dem Song „Eye of the tiger“ begeistert bin, war es nicht mehr die richtige Entscheidung von meinen Herzallerliebsten, den Song einzulegen, als ich kurz vor den Presswehen war.

Oder mir Witze zu erzählen oder mir mitzuteilen, dass die Frau im Kreissaal 2 aber schon entbunden hat. 😉
Natürlich war es liebevoll und humoristisch gemeint und das braucht es sicherlich auch zwischendrin, nur sind wir in der Zeit auch sehr verletzlich und haben andere Sorgen – bspw. Luft zu bekommen, Wehen zu veratmen und und und

Vertraue deiner Frau, die gerade (d)ein Kind bekommt
Mama’s wissen zu jedem Zeitpunkt intuitiv was ihnen und dem Baby gut tut. Unterstütze sie in ihren Wünschen und Entscheidungen. Bei uns war es bei der ersten Geburt nicht ganz klar, wie diese ausgehen wird. Denn die Wehen haben schon eeeeewig gedauert und zum Schluss war die Kraft schon ziemlich am Ende. Der Kreissaal gefüllt mit einem Arzt, 2 Hebammen, Krankenschwester und wer weiß wer noch.

Der Satz vom Herrn Dr. „das wird so nichts mehr“ war mein Auslöser, alle Kräfte noch einmal zu mobilisieren. Da war mein Herzallerliebster der perfekter Partner an der Seite, denn er hat mir das Vertrauen geschenkt, hat nur auf mich gehört und so war es dann doch noch möglich, das erste unserer Wunder natürlich auf die Welt zu bringen.
Der Arzt war ziemlich beeindruckt und hat das kleine Wunder mit den Worten an mich „harte Sau“ begrüßt. Das bringt mich zu Tipp 3

Bleib bei dir und vergesse was nicht so besonders war
Ich kann nur empfehlen das auszublenden und nicht alles zu hören, was im Kreissaal passiert. Bleib bei dir und deiner Familie. Das ist, was wirklich wichtig ist. Denn am Ende hältst du DEIN WUNDER in Händen.

So aber nun genug der Worte. Ich fürchte meine Hormone, lassen mich in nächster Zeit noch einige Beiträge zu dem Thema schreiben.

Wenn du gerade vor einer Geburt stehst, wünsche ich euch nur das Beste und viele magische Momente, die dein Leben bereichern werden.
Und denke immer daran: Wehen sind stark, aber du bist definitiv Stärker! 😉